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Goiserer Schuhe sind über die Grenzen Österreichs bekannt bei jung und alt (Foto: RudiKainPhotografie)

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Der Bergstock – so einfach und so hilfreich!

„Stacköstecka, Scheank’nschuah, auf ins Birig steigt das Bua …“, heißt es in einem heimatlichen Lied und wir wollen unsere Aufmerksamkeit dem „Stacköstecka“ widmen, der bei uns auch „Birigstecka“, mitunter „Gamslöckerln“ (weil mit der Eisenspitze Gämsen gelockt wurden) genannt, oder schlicht „Bergstock“ heißt.

Der Bergstock als modernes Sportgerät

Um die zwei Meter lang, vorzugsweise aus dem leichten Haselnussholz, mit starker Eisenspitze versehen, liegt er schon seit Jahrhunderten in den kräftigen Fäusten von Jägern, Holzknechten, Vogelfängern und Bergsteigern. Und er ist wohl in der Zeit moderner Sportgeräte etwas abgekommen. Aber zumindest Bergsteiger, Jäger und Förster kämen sich ohne „Birigstecka“ genauso nackert vor, wie ohne Rucksack. Sie haben dem Stock ihrer Wahl oft schon zu dessen „Lebzeiten“ ein Muster verpasst, das mitgewachsen ist und sich entwickelt hat. Die Vorzüge dieser einfachen Steig- und Abstiegshilfe liegen „in“ der Hand und überzeugen nicht nur die Einheimischen. Der stämmige Stock stützt und vermindert dadurch das eigene Gewicht, entlastet Gelenke und sonstige Schwachstellen.

Ein Wanderer ohne Bergstock - beinahe undenkbar

Durch die „Einstock-Technik“ eignet er sich als Hebel für das Eigengewicht, hilft kleine Gräben zu überwinden und Hohlwege zu bewältigen. Sprünge werden gefedert, Balanceakte erleichtert. Der „Birigstecka“ hilft, lockeres Gestein zu überprüfen, dem Fernglas ist er ein Stativ und beim Verschnaufen eine willkommene Stütze. Die sich sonnende Bergschlagen hält der Stock auf Distanz – möglicherweise sogar allzu aufdringliche „Bergkameraden“. Früher war der „Birigstecka“ eine gebräuchliche Nahkampfwaffe bei Wilderern und Jägern. Und wer dieses Allround-Gerät auf dem Gipfel vergessen hat, kommt beim Abstieg darauf, was ihm fehlt: Eine massive Stütze, die vor allem die Knie entlastet!


Der erfahrene Bergstock-Wanderer wird bestimmt noch selber auf weitere Verwendungsmöglichkeiten kommen. Bei einer einheimischen Hochzeit kommt der Bergstock zu besonderen Ehren. Denn nach dem „Brautstehlen“ muss sich der Brautführer auf die Suche nach der Abgängigen machen, mit Laterne und „Birigstecka“ sucht er unter den Tischen des Schauplatzes der Entführung.

Ja, so ist er der „Birigstecka“ – so einfach und so hilfreich.