Krambamperl brennen am Stefanitag
Was ist ein Krambambuli?
Krambambuli ist ursprünglich ein Lautspiel um den Danziger Wacholderbranntwein. Später nahm man Schnaps - und zwar echt gebrannten, kein Industriefusel. Das randvolle Glas (üblicherweise eine Halbe, da der Krambambuli ohnedies in größerer Runde verkostet wird) wird mit einem Fichtenspreißel entzündet und über das bläuliche Flämmchen wird eine Gabel gehalten, auf der Zuckerstückchen liegen. Diese tropfen durch die Flamme in den Schnaps, wo sie als braune Klümpchen zu Boden sinken. Leichter wird der Schnaps dadurch wohl nicht, dafür aber heiß - und süß.
Gestoppt wird die kontinuierliche Zuckerzufur nach eigenem Gutdünken, das Getränk sollte allerdings eine satte braune Farbe haben. Da der aufgelöste Zucker auch wegspritzt, schaut es jetzt auf dem Tisch dementsprechend aus - wenn man nicht mit einem Teller, auf dem das Glas steht, vorgesorgt hat.
Tipp für das Glas: Dieses sollte nicht das schönste in deiner Sammlung sein und auch dickwandig, denn sonst könnte es durch den heißen Krambambuli zerspringen.
Heiße Köstlichkeit aus der Wirtshauskultur
Jetzt, da die Flamme gelöscht ist, darf der "Krambamperl", wie er am Fuße des Dachsteins liebevoll heißt, verkostet werden. Hier zeigt er die nächsten Tücken. Wer nämlich während des Trinkens einatmen will, wird einen Schluck dieser heißen Köstlichkeit in den - hoffentlich präparierten - Magen kriegen. Also: Ausatmen, Luft anhalten, trinken - Stop! Lassen Sie auch Ihrem Nachbarn noch ein Schluckerl, denn wer hier den falschen Ehrgeiz an den Vormittag legt, hat sich den restlichen Tag schon eingeteilt.
Der Krambamperl ist für die Stammgäste des Hauses meist ein kleines Dankeschön für die treue im vergangene Jahr. So ist das "Krambamperl-Brennen" ein Stück Wirtshauskultur im Inneren Salzkammergut. Und warum sollte er nicht schmecken ... der Krambambuli!